Die Erbauer dieser Wallburg lebten um 500 vor Christi.

Ein Highlight der westfälischen Archäologie

Die Bruchhauser Steine sind mehr als die vier riesigen Vulkanfelsen aus dem Erdaltertum. Hier finden sich Zeugnisse von Menschen aus der Eisenzeit um 500 Jahre v. Christi Geburt. Archäologen haben bei ihren Grabungen interessante Funde gemacht und im archäologischen Reservat ein Wallstück rekonstruiert.

Sie sind öffentlich zugänglich und ein besonderes Highlight bei Ihrem Besuch im Sauerland.

Darüber hinaus ist das Gebiet der Vulkanfelsen ein riesiges Naturschutzgebiet. Hier wachsen Pflanzen, die ein botanisches Kleinod internationalen Ranges darstellen. Daher wurden die Bruchhauser Steinen auch im Jahr 2017 vom Umweltministerium zum „Nationales Naturmonument" erhoben, das erste in NRW und das zweite in der Bundesrepublik.

Schon lange sind die Bruchhauser Steine als Bodendenkmal geschützt sowie als Natur- und Vogelschutzgebiet. Betreut wird das Schutzgebiet – und Naturmonument – von der Stiftung Bruchhauser Steine.

Die Wallburg Bruchhauser Steine

Die Bruchhauser Steine beeindrucken nicht nur durch ihre Natur, die markanten Felsen oder den Weitblick in das Sauerland. Beachtenswert sind auch die archäologischen Relikte auf dem Berg. Zu den Bruchhauser Steine gehört die älteste Wallburg des Sauerlandes: Vor mehr als 2500 Jahren errichteten Menschen hier eine gewaltige Festung und riegelten die Felsen samt Bergkuppe ab. Die Befestigung aus Holz und Erde wurde über Jahrhunderte immer wieder ausgebessert oder repräsentativ umgestaltet, bis sie zu den heute noch gut im Gelände erkennbaren Doppelwällen verfiel.

So rekonstruieren Archäologen die Befestigung während der jüngsten Ausbauphase als erdverfüllte Holzkastenkonstruktion, deren Außenfront mit Steinen verblendet war (Grafik: LWL-Archäologie für Westfalen/Andreas Müller)

Ein mystischer Ort

Die Bruchhauser Steine haben seit jeher die Menschen angezogen.

Um 500 v. Chr. bauten also diese unbekannten Völker Wallanlagen und nutzten die vier Steine als Eckbastionen. Forschungen im Umland zeigen, dass wir uns die Befestigung innerhalb einer Siedlungslandschaft aus kleinen Einzelgehöften vorstellen müssen. Während man früher glaubte, die Befestigungen dienten nur als Zuflucht vor Feinden, verdichten sich heute die Hinweise, dass die Bruchhauser Steine auch als Kultstätte die Menschen anzog.

Leider brechen im 3. und 2. Jahrh. v. Chr. die datierbaren Funde der Archäologen ab. Aber Scherben von Kugeltöpfen, ein Spinnwirtel und Stücke eines Mahlsteins belegen, dass die Steine im Frühmittelalter, also ab 400 n. Chr., wieder besiedelt wurden.

(Grafik: LWL-Archäologie für Westfalen/Andreas Müller)

Keltische Kultur

Zu welcher Volksgruppe die Menschen gehörten, die vor 2.500 Jahren an den Steinen siedelten, ist noch nicht geklärt. Aber zahlreiche Funde belegen, dass sie Verbindungen zu den weiter südwestlich lebenden keltischen Stämmen hatten. Erst vor wenigen Jahren wurde ein keltischer Armreif gefunden, dessen Replik die Besucher im Museum des Info-Centers bewundern können.

Das Prunkstück: Dieser Armring mit keltischer Verzierung wurde sicher nicht einfach verloren. Wurde er geopfert? (Foto: LWL-Archäologie für Westfalen/Hermann Menne)